Geschäftsjahr 2024: «Rote Null» trotz Zunahme der ambulanten und Notfall-Konsultationen
Das Geschäftsjahr 2024 gestaltete sich anspruchsvoll für die Spitäler fmi AG. Die Rahmenbedingungen spitzten sich weiter zu: Die Kosten stiegen, die Tarife sind praktisch stagniert. Der Arbeitsmarkt für qualifizierte Fachkräfte blieb hart umkämpft. Das schlug sich im finanziellen Jahresergebnis nieder: Die Spitäler fmi AG erreichte 2024 einen Betriebsertrag von 193,5 Mio. Franken (Vorjahr 190,1 Mio. Franken). Der Betriebsaufwand stieg auf 193,8 Mio. Franken (Vorjahr 187,8 Mio. Franken). Nach Berücksichtigung des Finanzergebnisses und Abzug der Steuern beträgt das Jahresergebnis der Spitäler fmi AG für das Berichtsjahr -45 500 Franken (Vorjahr +2,6 Mio. Franken). Sowohl die EBITDA-Marge mit 6.4% (Vorjahr 7.0%) sowie die EBITDAR-Marge mit 7.1% (Vorjahr 7.8%) sind rückläufig.
Die Rechnungslegung im Geschäftsbericht 2024 erfolgte erstmals gemäss der neuen Fachempfehlung Swiss GAAP FER 28 «Zuwendungen der öffentlichen Hand», welche am 1. Januar 2024 in Kraft getreten ist. Neu muss jährlich ein Betrag für die finanziellen Mittel, welche die Spitäler fmi AG vom Kanton Bern in den Jahren vor 2018 für Bauten erhalten hat, zum Betriebsertrag dazugerechnet werden. Das führt für das Berichtsjahr 2024 zu einem positiven Effekt von 2,3 Mio. Franken. In Übereinstimmung mit den Vorgaben von Swiss GAAP FER 28 wurden auch die Werte des Vorjahres angepasst.
Mehr ambulante und Notfall-Konsultationen
2024 ist in den Spitälern Interlaken und Frutigen die Anzahl ambulanter Konsultationen auf 128 074 gestiegen (Vorjahr 125 270; +2,2%). Ebenfalls zugenommen hat die Anzahl Akutkonsultationen in den beiden Notfallaufnahmen (ambulant und stationär). Diese betrug im Berichtsjahr insgesamt 20 196 Konsultationen (Vorjahr: 19 385; +4.1%). Die Anzahl der stationären Austritte ist mit 9869 ungefähr auf gleichem Niveau geblieben (Vorjahr: 9848; +0,2%), die Geburtenzahl hat abgenommen. Sie lag in den beiden fmi-Spitälern per Ende 2024 bei 556 Geburten (Vorjahr: 584 Geburten; -4,8%).

2024 verzeichnete die Spitäler fmi AG erneut mehr ambulante Konsultationen an den Spitälern Frutigen und Interlaken.
Die Psychiatriestation am Spital Interlaken war auch 2024 sehr gut ausgelastet. Sie verzeichnete mit 298 stationären Austritten offiziell weniger Austritte als im Vorjahr (Vorjahr: 333), dies liegt an der buchhalterischen Abgrenzung, die durch Langzeitaufenthalte verzerrt wird. Die Anzahl ambulanter Konsultationen an beiden Standorten nahm mit insgesamt 52 606 leicht zu (Vorjahr: 51 801; +1,6%). Die Auslastung der beiden Seniorenzentren konnte 2024 dank einem stabileren Personalbestand und längeren Aufenthalten deutlich auf 49 718 Pflegetage gesteigert werden (Vorjahr: 46 997 Pflegetage; +5,8%).
Veränderungsprozess angestossen
Der Verwaltungsrat hat im Frühjahr 2024 mit der Geschäftsleitung die Überarbeitung der Unternehmensstrategie angestossen, um der kritischen finanziellen Entwicklungen Rechnung zu tragen. «Wir wollen der Bevölkerung und den touristischen Tages- und Feriengästen eine qualitativ hochstehende medizinische Grundversorgung anbieten können», sagt Verwaltungsratspräsidentin Dr. Karin Ritschard Ugi. «Um das sicherstellen zu können, sind wir gefordert, die laufend knapper werdenden personellen und finanziellen Ressourcen optimal einzusetzen».
Deshalb sollen die beiden Standorte Interlaken und Frutigen in den einzelnen Fachdisziplinen künftig noch enger zusammenarbeiten. Gleichzeitig stärkt das Unternehmen im Sinn der «integrierten Versorgung» Kooperationen mit anderen Gesundheitsdienstleistenden. Dazu gehören andere Spitäler, aber auch Reha-Kliniken, Hausärztinnen und -ärzte, Spitex-Organisationen sowie weitere Gesundheitsdienstleistende. Insbesondere im Kandertal steht die Unternehmensleitung mit der Planungsregion Kandertal in Kontakt, um gemeinsam ein «Gesundheitsnetzwerk Kandertal» aufzubauen, in dem das Spital Frutigen eine zentrale Rolle einnehmen soll.
Generalversammlung stimmt Ergebnis zu
Am 18. Juni 2025 fand die alljährliche Generalversammlung statt. Alleinaktionärin der Spitäler fmi AG ist der Kanton Bern, vertreten durch die Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion (GSI). Die Generalversammlung stimmte sowohl der Jahres- und Konzernrechnung als auch dem Geschäftsbericht und der Verwendung des Bilanzergebnisses zu. Die Mitglieder des Verwaltungsrats und der Geschäftsleitung wurden entlastet, die aktuellen Mitglieder des Verwaltungsrates wurden bestätigt.