Anästhesie

Nach einer Operation werden unsere Patientinnen und Patienten von einem spezialisierten Pflegeteam im Aufwachraum betreut und überwacht. Im Normalfall werden sie nach wenigen Stunden auf die Bettenstation verlegt. Abhängig vom Gesundheitszustand und von der Grösse des operativen Eingriffes kann zur weiteren Überwachung nach der Operation eine Verlegung auf unsere Intensivstation nötig sein.

In der Regel können ambulant behandelte Personen wenige Stunden nach dem Eingriff wieder nach Hause gehen. Dies unabhängig davon, ob sie eine Allgemein- oder Regionalanästhesie hatten. Sie müssen jedoch beachten, dass die von uns verabreichten Medikamente das Reaktionsvermögen beeinträchtigen. Dies ist auch der Fall, wenn sie davon nichts zu spüren glauben. Deshalb müssen behandelte Personen in Begleitung nach Hause gebracht werden, und sie dürfen während 24 Stunden weder selbst am Strassenverkehr teilnehmen noch wichtige Entscheidungen treffen.

Das Anästhesieteam betreut unsere Patientinnen und Patienten auch nach der Operation weiter. Das Ziel ist es, Schmerzen zu lindern und auf ein erträgliches Mass zu reduzieren. Schmerzen sind nicht nur lästig, sie belasten auch den Körper und schwächen die Immunabwehr.

Das Schmerzempfinden ist individuell und unterschiedlich ausgeprägt. Es kann von Mensch zu Mensch enorm variieren. Der gleiche operative Eingriff wird von einer Person als eher harmlos empfunden, ein andere Person verspürt deutliche Schmerzen. Deshalb ist es wichtig, dass Sie uns Ihre Schmerzen frühzeitig melden. Dann können unsere Fachleute die Therapie an die Schmerzempfindung anpassen. Zusätzlich besucht unser Schmerzteam die behandelten Personen am Nachmittag nach der Operation, um die Schmerztherapie weiter zu optimieren.

• Die Basistherapie erfolgt in Form von Tabletten, Injektionen oder Infusionen durch das Pflegepersonal auf der Station. Bei ungenügender Schmerzbehandlung erfolgt eine Kombination mittels Patientenkontrollierter Schmerzbehandlung (PCA) oder mit einem Schmerzkatheter.
• Bei der Patientenkontrollierten Schmerzbehandlung (PCA) können sich Patientinnen und Patienten mithilfe einer Infusionspumpe das Schmerzmittel auf Knopfdruck selbst verabreichen. Die Pumpe ist elektronisch gesteuert und wird vom Anästhesieteam programmiert. Diese Programmierung verhindert eine Überdosierung. Das Schmerzteam der Anästhesie kontrolliert in täglichen Visiten den Therapieerfolg und die individuellen Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten. Viele der von uns betreuten Personen schätzen dieses Verfahren, da es eine Eigenständigkeit garantiert und unnötige Wartezeiten verhindert.
• Mit einem Schmerzkatheter erfolgt ein kontinuierliches Regionalanästhesieverfahren. Der Katheter wird vor oder nach der Operation in die Nähe von Nerven eingelegt (siehe Regionalanästhesie). Spezielle Schmerzmittel gelangen kontinuierlich mit einer Pumpe über den Katheter zu den Nerven und blockieren so die Schmerzempfindung gezielt vor Ort. Der grosse Vorteil dieser Technik liegt darin, dass lediglich eine Betäubung der schmerzenden Region durchgeführt wird. Andere Organe oder Körperregionen werden nicht oder kaum beeinflusst. Auch beim Katheterverfahren besucht unser Schmerzteam der Anästhesie die behandelten Personen täglich.

Die heutigen Anästhesieverfahren sind sicher. Das Risiko von lebensbedrohlichen Zwischenfällen ist selbst bei schwer erkrankten Patientinnen und Patienten gering. Alle lebenswichtigen Körperfunktionen wie Herztätigkeit, Kreislauf- und Atemfunktion werden lückenlos überwacht und wenn nötig sofort korrigiert.

Vorübergehende oder gar bleibende Schäden durch eine Anästhesie sind selten. Zu erwähnen sind jedoch Zahnschäden, insbesondere bei Vorschädigungen der Schneidezähne. Es kann auch zu unangenehme Beschwerden kommen wie Hals-, Schluckweh, Heiserkeit, Kältezittern, Übelkeit und Erbrechen. In der Regel halten diese Beschwerden nicht lange an und können gut therapiert werden.